SFS erarbeitete deutliche Steigerung im zweiten Halbjahr

News – 5. März 2021

Das Jahr 2020 stellte die SFS Group vor grosse Herausforderungen: Es war geprägt durch die COVID-19-Pandemie und deren Massnahmen zur Eindämmung. Bei der erfolgreichen Bewältigung profitierte das Unternehmen vom grossen Engagement und der hohen Flexibilität aller Mitarbeitenden. Nach einem teils markanten Nachfragerückgang im ersten Halbjahr erholte sich die Nachfrage ab den Sommermonaten in verschiedenen Endmärkten und Regionen deutlich. Der Umsatz im Geschäftsjahr betrug CHF 1’704.9 Mio. und lag mit –4.3% nur leicht unter dem Vorjahr. Die erarbeitete EBIT-Marge erreichte mit 13.3% das Vorjahresniveau. Der Konzerngewinn betrug CHF 184.8 Mio.

Die COVID-19-Pandemie hat die SFS Group und ihre Mitarbeitenden in verschiedener Hinsicht stark gefordert. Im Unterschied zu anderen wirtschaftlichen Krisen stand im vergangenen Geschäftsjahr zusätzlich der Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden und ihres Umfelds im Zentrum. Es galt, mit den extremen Schwankungen in der Nachfrage umzugehen, Kosten zu senken und dabei flexibel und lieferfähig zu bleiben. Die Nachfragevolatilität wird beim Vergleich der Semesterergebnisse deutlich: Im zweiten Semester stieg der Gesamtumsatz gegenüber dem ersten Semester um 20.4% an. Dieser Verlauf wurde durch die balancierte Ausrichtung auf unterschiedliche Märkte und Regionen, die diversifizierten Absatzkanäle und durch den klaren Fokus auf Kundenbedürfnisse und Innovationstrends begünstigt. SFS verteidigte ihre Wettbewerbsposition erfolgreich und bleibt inmitten der COVID-19-Pandemie unverändert gut positioniert.

Trotz des Umsatzeinbruchs im ersten Halbjahr von organisch –10.4% gegenüber der Vorjahresperiode konnte SFS den Umsatzrückgang über das ganze Geschäftsjahr 2020 organisch auf –3.2% gegenüber 2019 begrenzen. Konsolidierungseffekte trugen 3.0% zum Jahresumsatz bei, während Währungseffekte die Entwicklung mit –4.1% bremsten. Der Bruttoumsatz für das Geschäftsjahr 2020 erreichte CHF 1’704.9 Mio.

Ertragskraft im zweiten Halbjahr deutlich gestärkt
Dank der anhaltenden Erholung der Nachfrage und der positiven saisonalen Effekte im zweiten Semester verbesserte sich die Auslastung der Produktionskapazitäten deutlich. Durch die höhere Auslastung, striktes Kostenmanagement und positive Mixeffekte konnte die EBIT-Marge im zweiten Semester auf 16.8% des Nettoumsatzes verbessert werden. Starke Resultate wurden insbesondere in den Monaten November und Dezember erzielt. Der Betriebsgewinn (EBIT) beläuft sich auf CHF 227.4 Mio., was einer gleichbleibenden EBIT-Marge von 13.3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Konzerngewinn sank auf CHF 184.8 Mio. (Vj. CHF 206.5 Mio.), wobei der Vorjahreswert von steuerlichen Einmaleffekten profitiert hatte.

Erfolgsrechnung in Mio. CHF 2020 2019 2018 2017 2016
Umsatz mit Dritten
Veränderung zum Vorjahr in %

davon Einfluss Währungseffekte
davon Veränderung im Konsolidierungskreis
davon organisches Wachstum
1’704.9
–4.3
–4.1
3.0
–3.2
1’781.4
2.5
–1.3
4.4
–0.6
1’738.6
6.5
1.4
0.8
4.3
1’632.7
13.7
0.5
5.8
7.4
1’436.5
4.4
0.9
1.5
2.0
Nettoumsatz 1’707.1 1’782.1 1’736.9 1’634.8 1’436.7
EBITDA
In % des Nettoumsatzes
327.6
19.2
331.7
18.6
332.8
19.2
323.5
19.8
306.2
21.3
Betriebserfolg (EBIT)
In % des Nettoumsatzes
227.4
13.3
236.3
13.3
243.1
14.0
197.7
12.1
159.8
11.1
Betriebserfolg (EBIT) normalisiert
In % des Nettoumsatzes
225.3
13.2
239.1
13.4
243.1
14.0
233.3
14.3
210.1
14.6
Konzerngewinn
In % des Nettoumsatzes
184.8
10.8
206.5
11.6
193.9
11.2
159.1
9.7
124.8
8.7

Bilanz in Mio. CHF
Bilanzsumme
Nettofinanzvermögen (+)/-schulden (–)
1’684.1
144.3
1’638.6
68.7
1’619.3
59.1
1’519.0
34.7
1’469.7
0.5
Durchschnittlich eingesetztes Betriebskapital
Investiertes Kapital
1’134.0
2’149.5
1’134.9
2’153.2
1’070.8
2’058.3
947.4
1’960.9
846.6
1’692.2
Eigenkapital
In % der Bilanzsumme
1’278.2
75.9
1’237.2
75.5
1’204.6
74.4
1’087.0
71.6
987.8
67.2

Strategie durch COVID-19-Pandemie auf die Probe gestellt
Die COVID-19-Pandemie stellte die Geschäftsstrategie hinsichtlich ihrer Effektivität auf den Prüfstand. Die strategische Ausrichtung hat sich dabei als robust und richtig erwiesen:

  • Die Nähe zum Kunden ist für SFS zur erfolgreichen Umsetzung der Value Proposition essenziell. Das Unternehmen verfolgt im Sinne der «Local-for-Local»-Strategie den kontinuierlichen Aufbau einer globalen Entwicklungs- und Produktionsplattform. SFS und ihre Kunden profitierten in diesem Zusammenhang von einer erhöhten Liefersicherheit, die aufgrund von kurzen und robusten Lieferketten realisiert werden konnte.
  • Dank der balancierten Ausrichtung auf unterschiedliche Regionen, Endmärkte und Vertriebskanäle federte SFS die Folgen des Nachfrageeinbruchs erfolgreich ab.
  • Mit dem verstärkten Fokus auf die Medizinaltechnik – einen weltweit wachsenden Markt – positioniert sich SFS attraktiv für die Zukunft.
  • Dank der guten Ertragskraft und der soliden Bilanz hat das Unternehmen die Kraft, auch in der Krise eine langfristig ausgerichtete Strategie zu verfolgen und die damit verbundenen Investitionen zu tätigen.

Investitionen in zukünftiges Wachstum fortgesetzt
Ein Grossteil der Investitionen floss in den Ausbau von Produktionsinfrastruktur der Divisionen Automotive und Medical zur Realisierung von Wachstumsprojekten. Das Investitionsvolumen blieb mit CHF 104.1 Mio. auf einem ähnlichem Niveau wie im Vorjahr (CHF 116.7 Mio.).

Segment Engineered Components – Stark gefordert
Die Entwicklung des Segments Engineered Components war stark von der COVID-19-Pandemie geprägt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr stieg der Umsatz im zweiten Semester auf Segmentebene markant um 36.3% an. Der Jahresumsatz erreichte CHF 898.3 Mio., was einem Rückgang um –6.1% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die negativen Währungseffekte von –4.7% wurden teilweise durch die positiven Konsolidierungseffekte im Umfang von 2.6% kompensiert. Durch die zusehends verbesserte Auslastung stieg die Betriebsgewinnmarge im zweiten Halbjahr auf 20.2%. Für das Gesamtjahr resultierte eine EBIT-Marge von 15.5% (Vj. 17.0%, normalisiert).

Kennzahlen Engineered Components

In Mio. CHF
2020 +/- Vj. 2019 2018
Umsatz mit Dritten
Wachstum vergleichbar
898.3 –6.1%
–4.0%
957.1 967.0
Nettoumsatz
910.4 –5.6% 964.2 972.5
EBITDA
In % des Nettoumsatzes
210.8
23.2
0.3% 210.1
21.8
234.8
24.1
Betriebserfolg (EBIT)
In % des Nettoumsatzes
141.2
15.5
–3.9%
147.0
15.2
176.6
18.2
Betriebserfolg (EBIT) normalisiert
In % des Nettoumsatzes
141.2
15.5
–14.0% 164.1
17.0
176.6
18.2
Durchschnittlich eingesetztes Betriebskapital 720.5 2.9% 700.4 652.1
Investitionen 83.1 –11.7% 94.1 116.3
Mitarbeitende (FTE) 7'293 2.0% 7'153 6'977
ROCE (%) 19.6 23.4 27.1

Segment Fastening Systems – Leistung gesteigert
Der Umsatz im Segment Fastening Systems betrug in der Berichtsperiode CHF 489.7 Mio., was einem Umsatzrückgang von –1.7% im Vergleich zu 2019 entspricht. Positive Konsolidierungseffekte aus den Akquisitionen der Triangle Fastener Corporation, Inc, im Frühjahr 2019 und der zu Jahresbeginn zur SFS gestossenen MBE Moderne Befestigungselemente GmbH trugen 6.0% zur Umsatzentwicklung bei. Negative Währungseffekte belasteten diese hingegen mit –5.3%. Im zweiten Semester profitierte das Segment neben dem anhaltend strikten Kostenmanagement von der verbesserten Auslastung sowie den erheblichen Anstrengungen der Vorjahre zur Steigerung der Effizienz. Getragen von dieser positiven Entwicklung und den neu akquirierten Unternehmen resultierte für das Gesamtjahr 2020 eine normalisierte EBIT-Marge von 11.5% (Vj. 9.2%).

Kennzahlen Fastening Systems

In Mio. CHF
2020 +/- Vj. 2019 2018
Umsatz mit Dritten
Wachstum vergleichbar
489.7 –1.7%
–2.4%
498.3 437.1
Nettoumsatz
500.7 –2.1% 511.5 452.4
EBITDA
In % des Nettoumsatzes
78.6
15.7
16.4% 67.5
13.2
63.2
14.0
Betriebserfolg (EBIT)
In % des Nettoumsatzes
59.7
11.9
26.7%
47.1
9.2
44.2
9.8
Betriebserfolg (EBIT) normalisiert
In % des Nettoumsatzes
57.6
11.5
22.3% 47.1
9.2
44.2
9.8
Durchschnittlich eingesetztes Betriebskapital 270.9 –8.9% 297.4 273.6
Investitionen 10.9 –37.4% 17.4 16.5
Mitarbeitende (FTE) 2'438 0.4% 2'429 2'267
ROCE (%) 21.3 15.8 16.1

Segment Distributions & Logistics – Stabile Entwicklung
Die balancierte Aufstellung des Segments Distribution & Logistics hinsichtlich Vertriebskanälen und Produkten half, die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Geschäftsgang zu beschränken. Das Segment erzielte in der Berichtsperiode einen Umsatz von CHF 316.9 Mio., was einer Reduktion gegenüber der Vorjahresperiode um –2.8% entspricht. Der Anteil der Währungseffekte am Rückgang betrug –0.6%. Die insgesamt stabile Nachfrage, frühzeitig genutzte Instrumente zur temporären Anpassung der Kapazitäten, gute Resultate mit dem eShop und striktes Kostenmanagement beeinflussten die Ertragskraft positiv. Für das Geschäftsjahr resultierte ein EBIT von CHF 28.7 Mio., plus 9.4% gegenüber dem vergleichbaren Wert der Vorjahresperiode.

Kennzahlen Distribution & Logistics

In Mio. CHF
2020 +/- Vj. 2019 2018
Umsatz mit Dritten
Wachstum vergleichbar
316.9 –2.8%
–2.2%
326.0 334.5
Nettoumsatz
321.6 –2.8% 330.9 339.7
EBITDA
In % des Nettoumsatzes
34.1
10.6
–26.6% 46.5
14.1
31.7
9.3
Betriebserfolg (EBIT)
In % des Nettoumsatzes
28.7
8.9
–29.3%
40.5
12.3
25.8
7.6
Betriebserfolg (EBIT) normalisiert
In % des Nettoumsatzes
28.7
8.9
9.4% 26.2
7.9
25.8
7.6
Durchschnittlich eingesetztes Betriebskapital 126.9 –4.4% 132.8 142.2
Investitionen 4.1 73.7% 2.3 6.2
Mitarbeitende (FTE) 598 –3.9% 622 621
ROCE (%) 22.6 19.7 18.1

Veränderung in der CFO-Position
Im Sinne einer frühzeitigen und verantwortungsvollen Planung wählte der Verwaltungsrat der SFS Group bereits Ende April 2020 Volker Dostmann zum Nachfolger von Rolf Frei als CFO. Volker Dostmann verstärkt seit 1. November 2020 das Group Executive Board und wird die Funktion des CFO anlässlich der Generalversammlung vom 22. April 2021 übernehmen.

Verwaltungsrat und Konzernleitung bedanken sich an dieser Stelle bereits heute bei Rolf Frei für seine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit sowie die grosse Loyalität zum Unternehmen. Er hat über die Jahre mit seiner grossen Expertise, seinem unermüdlichen Einsatz, seiner konsequenten Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse und seiner feinen persönlichen Art einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Entwicklung der SFS Group geleistet.

Antrag für Zuwahl von Manuela Suter in den Verwaltungsrat
An der Generalversammlung 2021 wird der Verwaltungsrat der SFS Group die Zuwahl von Manuela Suter, CFO und Mitglied der Konzernleitung von Bucher Industries beantragen. Aufgrund ihrer mehrjährigen Erfahrung in multidivisionalen, internationalen und börsenkotierten Industrieunternehmen erachtet der Verwaltungsrat die Zuwahl als eine wertvolle Ergänzung des Gremiums.

Auszahlung an die Aktionäre
Aufgrund der robusten Ertragslage, der sehr soliden Bilanzstruktur und der vorsichtig optimistischen Aussichten für die weitere Geschäftsentwicklung beantragt der Verwaltungsrat an der Generalversammlung wie im Vorjahr die Ausschüttung von CHF 1.80 je Aktie. Die letztjährige Dividende wurde bereits als Zeichen der Solidarität mit dem Unternehmen und den Mitarbeitenden während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie im Vergleich zur Auszahlung 2019 um 10% reduziert.

Ausblick in das Geschäftsjahr 2021
Auch im laufenden Geschäftsjahr werden der Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden sowie der Umgang mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Geschäftsgang im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Investitionen in den gezielten Ausbau von Produktionskapazitäten und damit zur Realisierung von Wachstumsprojekten werden weiterhin konsequent umgesetzt. So erfolgte im Februar 2021 der Baustart für eine zusätzliche Produktionshalle am Standort in Heerbrugg (Schweiz) zur weiteren Realisierung von Wachstumsprojekten im Bereich Automotive. Ein weiterer strategischer Fokus gilt dem Ausbau der globalen Fertigungsplattform für die Herstellung von Produkten für Anwendungen in der Medizinaltechnik.

Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet das Unternehmen die Rückkehr zu organischem Wachstum und eine EBIT-Marge im Bereich des Vorjahres. Dies unter der Annahme einer fortschreitenden Erholung der Weltwirtschaft, welche nicht durch weitere globale Wellen von COVID-19-Infektionen gebremst wird.

Link zum Geschäftsbericht 2020